© Bettina Bäumert 2023
Sie
schwieg.
Er
betrachtete
sie
nicht
nur.
Er
musterte
sie
von
Kopf
bis
Fuß.
Gerade
so,
als
ob
er
sie
mit
den
Augen
ausziehen
würde. Lange, lange Zeit starrte er sie nur schweigend an.
„Du liebst noch immer Rosen“, sagte er leise. „Der Strauß auf dem Tisch ist von mir.“
Doreen sah ihn voller Panik an. Aber wann ...?
„Wann
ich
dir
die
Rosen
auf
den
Tisch
gestellt
habe?“,
sprach
er
ihre
unausgesprochene
Frage
aus.
„Du
warst
heute
Morgen
nicht ständig in diesem Zimmer, richtig?“ Er legte eine weiße Blüte neben ihre Teetasse. „Ein letzter Gruß“, flüsterte er.
Auf
Doreens
Stirn
bildeten
sich
erneut
Schweißperlen.
Sie
sah
entsetzt
auf
die
Blüte
neben
ihrer
Tasse.
Ihr
war
schwindlig
und
sie
hatte
fürchterliche
Bauchkrämpfe.
Sie
stand
schwerfällig
auf.
Sie
musste
dringend
zur
Toilette.
Mit
einem
Sprung
war
er
neben
ihr
und
verhinderte,
dass
sie
zurück
in
ihren
Sessel
fiel.
Dann
führte
er
sie
zum
Bad,
geradeso,
als
ob
er
sich
in
ihrem
Haus
auskennen
würde.
Ganz
selbstverständlich
setzte
er
sie
aufs
WC.
Dann
reichte
er
ihr
einen
Eimer,
damit
sie
sich
übergeben konnte. Und er blieb bei ihr, obgleich die Geräusche und der Geruch alles andere als angenehm waren.
Doreen
schämte
sich.
Er
hatte
ihr
geholfen,
sich
zu
säubern,
bevor
er
sie
zurück
ins
Wohnzimmer
geführt
und
ihr
dabei
behilflich
war,
sich
zu
setzen.
Um
ihre
Haltung
nicht
ganz
zu
verlieren,
hielt
sie
sich
krampfhaft
an
den
Armlehnen
ihres
Sessels fest.
„Ich ...“, begann sie.
Sein
durchdringender
Blick
und
seine
energisch
erhobene
Hand
hinderten
sie
daran,
weiter
zu
reden.
Er
schüttelte
mit
dem
Kopf.
„Du
hast
die
ganzen
langen
Jahre
nichts
gesagt.
Also
halte
auch
jetzt
deinen
Mund.“
Er
lachte
leise.
„Ist
besser,
du
sparst
dir
deinen Atem.“
Doreen
rang
nach
Luft.
Sie
wollte
schreien.
Es
war
nicht
nur
Angst
und
Herzklopfen,
was
ihr
die
Kehle
einengte.
Sie
hatte
das
Gefühl,
kaum
mehr
atmen
zu
können.
Es
war,
als
ob
sich
ihr
Hals
immer
weiter
zuschnürte
und
ihr
Herz
immer
schneller
schlagen würde.
Er ließ sie nicht aus den Augen. Kalt und unbarmherzig beobachtete er, wie sie mit Übelkeit, Schmerzen und Luftnot kämpfte.
„Luft ... ich ... bekomme ... keine ... Hilf mir. Was hast du ...“, flehte sie abgehackt und verstummte.
Sie schnappte nach Luft.